Shiboridashi Tokoname
Yōkei Yōhen

Yokei

ID
4848
Original japanische, handgedrehte grifflose Teekanne (Shiboridashi) vom bekannten Meister Yōkei aus Tokoname, ideal für die Zubereitung von gehobenem japanischen Grüntee, spezielle Kombination aus Reduktions- und Oxidationsbrand mit zufälliger Farbgebung (jap.: Yōhen; 窯変) 70ml

Typ

Shiboridashi (絞り出し)
Keramikstil Tokoname Yaki (常滑焼)
Studio/Artist Meister Mizuno Yōkei (水野陽景)
Herkunft Tokoname (Reg.), Aichi (Präf.), Japan
Fassungsvermögen 70ml
Empfohlene Füllmenge Zum optimalen Gelingen und Ausgießen des Tees ist eine Füllmenge nur bis zum letzten Drittel des Gefäßes empfohlen.
Maße in cm 12 x 6,5cm
Gewicht 200g
Ton Roter Naturton (Shudei 朱泥)
Brand Spezielle Kombination aus Reduktions- und Oxidationsbrand mit zufälliger Farbgebung (jap.: Yōhen; 窯変)
Glasur unglasiert (jap.: Yakishime; 焼き締め)
Fertigung Der Deckel wurde auf den Körper passend eingeschliffen (Suriawase-Technik, すり合わせ), ein Zeichen von Originalität aus Tokoname.
Stempel Künstlerstempel des Meisters
Verpackung Kartonn
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ID
4848
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Yōkei 陽景

Diese Shiboridashi wird von Meister Mizuno Yōkei in einem traditionellen, kleinen Handwerks-Studio in Tokoname gefertigt. Meister Yōkei ist bekannt für seine delikaten Arbeiten und lässt sich in seinem Streben nach Schönheit bei der Arbeit gerne von klassischer Musik inspirieren. Er praktiziert eine nur schwer zu meisterndende Technik, bei welcher die keramischen Wände nur von der Innenseite heraus geformt werden, ohne dass die Außenseite berührt wird.

SHIBORIDASHI 絞り出し

Eine Shiboridashi ist ein handtellergroßes, zumeist flaches Gefäß ohne Griff zum Brühen von Tee, in der Regel ohne Sieb am Ausguss. Shiboridashi werden für Tees wie Gyokuro, Kabusecha und hochwertige Senchas verwendet, die bei niedrigeren Temperaturen ziehen, weshalb die Oberfläche nicht zu heiß zum Halten und Gießen wird. Der Name Shiboridashi (絞り出し) bedeutet übersetzt "auspressen", eine Anspielung darauf, wie der Teeaufguss durch den kleinen Spalt "gepresst" wird, um auch den letzten Tropfen aus den hochwertigen Blättern zu extrahieren.

Tokoname Yaki

Tokoname ist der älteste der sogenannten Sechs Alten Öfen (jap.: roku koyo, 日本六古窯) Japans. Mit ca. 200 Brennöfen für traditionelle Keramik ist Tokoname inzwischen das größte Zentrum der Keramikproduktion. Der pure Naturton (shudei 朱泥) ist rot und besonders eisenhaltig und besitzt spezielle Eigenschaften in punkto Geschmack und Wirkung auf den Grüntee. Im Gegensatz zu anderen Regionen verfügt Tokoname noch heute über - wenn auch abnehmende - Reserven seines berühmten Naturtons. Darüber hinaus finden aber auch andere Tonarten wie z.B. grüner Naturton (ryokudei 緑泥) Verwendung, insbesondere um dem in den letzten Jahren gestiegenene Interesse an ungewöhnlichen Farben und Formen gerecht zu werden.

Bei der Fertigung von Tokoname Kyusu kommen der sogenannte Oxidationsbrand für rote und der Reduktionsbrand für schwarze Scherben auf Gas- oder Elektroöfen zum Einsatz. Manche Studios, insbesondere bekannte Künstler, setzen mitunter eine Kombination der beiden Techniken ein. Der Oxidationsbrand wird je nach Ton zwischen 1100 und 1200 Grad Ceslsius vorgenommen und muss wegen der Farbänderungen und der Gefahr zu reißen äußerst genau kontrolliert werden.

Durch die Einführung des Vielgewölbe-Mehrkammer-Hangofens (jap.: renbōshiki-noborigama, 連房式登窯) 1834 wurde eine Verbesserung der Steuerung des Brennvorgangs gegenüber früheren Öfen erreicht. Dadurch und durch die Hilfe chinesischer Spezialisten wurde die Entwicklung der roten, unglasierten Shudei-Ware erst möglich. Besonders für die Shudei-Kyusu aus rotem Ton ist Tokoname in ganz Japan, bzw. weltweit, berühmt geworden. Die Studios der Region sind aber auch für viele andere Techniken bekannt, wie z.B. die Ascheanflugglasur (yakishime 焼き締め), dunkle Brandspuren durch Kohlenstoff-Imprägnierung (koge コゲ), Seladon-Arbeiten und das Vermischen verschiedener Tonarten und -farben.

Herstellung

Ton

Roter Shudei Naturton, welcher beim Brennen die Farbe ändert

Rokuro

Die Bestandteile von Deckel und Kanne werden von Hand auf der Töpferscheibe getöpfert und dann passgenau zusammengesetzt. (jap.: Rokuro; 轆轤)

Yōhen Brenntechnik

Bei der Yōhen (jap. durch Feuer verwandelt) Brenntechnik werden durch subtile Veränderungen der Temperatur schmelzende Holzasche Farbveränderungen im fertig gebrannten Ton erzeugt, welche zufällig sind, aber nach jahrzehntelanger Erfahrung im Voraus erahnt werden können.

Anwendung

Eine Shiboridashi sollte vor der eigentlichen Teezubereitung zunächst mit warmem Wasser angewärmt werden, damit der Ton besser mit den Teeblättern reagieren kann. Erst dann werden die Teenadeln mit einem Holzlöffel hineingegeben. Fortgeschrittene und Kenner machen den Tee meist deutlich stärker, als Anfänger, die den intensiven Geschmack und die Bitterstoffe weniger gewohnt sind.

Das Wasser nun vorsichtig und langsam über die Blätter gießen, im Idealfall aus einem Yuzamashi (Gefäß zur Abkühlung des Wassers nach dem Kochen) aus gleichem oder ähnlichem Ton und Brand. Für beste Ergebnisse sollte das Wasser nur bis zum oberen Drittel der Shiboridashi Siebes gefüllt werden. Während der Ziehzeit bitte den Deckel schließen.

Zum Ausgiessen die Shiboridashi mit einer Hand so halten, dass der Daumen auf dem Knauf ruht. Darauf achten, dass die kleine Öffnung am Deckel auf gleicher Höhe mit der Tülle liegt. Dann den Tee langsam in mehreren Zügen in die Tasse ausgießen und frisch trinken. Falls mehrere Tassen befüllt werden, sollten diese in kleinen Schritten reihum eingegossen werden, um ein gleichmäßiges Ergebnis für alle Tassen zu erzielen. Am Ende des Ausgiessens die Shiboridashi mit beiden Händen vorsichtig, aber mit Nachdruck wiederholt ruckartig nach unten schwenken, um auch die letzten, besonders gehaltvollen Tropfen aus dem Tee zu gewinnen.

Pflege und Reinigung

Zur Pflege hochwertiger japanischer Keramik sollte grundsätzlich bei allen Zubereitungs- und Reinigungsschritten kalkarmes, weiches Wasser verwendet werden.

Nach dem letzten Aufguss den Tee vollständig aus der Shiboridashi entfernen und diese nur mit Wasser kräftig ausspülen. Innen nicht kratzen oder anderweitig reinigen. Schließlich die Kanne innen und außen mit kalkarmem, weichem Wasser nachreinigen, damit keine nachteiligen Kalkablagerungen entstehen. Außen mit einem sauberen Tuch kurz abreiben. Danach die Shiboridashi offen vollständig trocknen lassen, und nach dem Trocknen geschlossen für den nächsten Aufguss stehen lassen.

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