Der edle Gyokuro – eine Spitzensorte

Der besondere Grüntee Gyokuro (玉露, japanisch für runder Tautropfen) gilt als der edelste Grüntee Japans und damit als einer der edelsten Grüntees weltweit. Beste Gyokuros erzielen regelmäßig Spitzenpreise auf den Teemärkten.

Den richtigen Gyokuro finden

Eine Übersicht unserer Gyokuros und ihrer wichtigsten Eigenschaften finden Sie in der nachfolgenden Tabelle. Was die einzelnen Punkte bedeuten und wie sie sich auf die Qualität des Tees auswirken, ist im Text nach der Tabelle beschrieben.

Gyokuro Finder

GyokuroPräfekturRegion, SubregionCultivarErnteBio
Test auf Radioaktivität
Beschattungs-
technik
Beschattungsdauer Tage
Handgepflückt
Handgerollt
Verkostung in % v. 100
GradeCharakter
Gramm
Preis
Gyokuro Ujitawara Organic Teabags Kyoto Uji, Ujitawara Yabukita, Komakage 1. Pfl. 2015 ja ja Jikagise 21 - - 85,4 Bas  mild, leicht edelbitter 60 14,90€
Gyokuro Ujitawara Organic Kyoto Uji, Ujitawara Yabukita, Komakage 1. Pfl. 2015 ja ja Jikagise 21 - - 85,4 Bas  mild, leicht edelbitter 100 17,90€
Gyokuro Shibushi Organic Kago-
shima
Shibushi, Matsuyama Yabukita 1. Pfl. 2015 ja ja n.a. 21 - - 90,2 Prem süß, leicht edelbitter 100 20,50€
Gyokuro Shibushi Okumidori Organic Kago-
shima
Shibushi, Matsuyama Okumidori 1. Pfl. 2015 ja ja n.a. 21 - - 91,6 Prem vollmundig, würzig 100 23,90€
Gyokuro Okabe Shizuoka Okabe, Asahina Yabukita 1. Pfl. 2015 - ja Jikagise, Tana >20 - - 94,4 Prem volles Umami, licht u. frisch 100 24,90€
Gyokuro Shibushi Saemidori Organic Kago-
shima
Shibushi, Matsuyama Okumidori 1. Pfl. 2015 ja ja n.a. 21 - - 94,6 Sup Prem volles Umami, edle Süße 80 22,90€
Gyokuro Uji Premium Organic Kyoto Uji, Ujitawara Goko 1. Pfl. 2015 ja ja Tana 25 - - 94,6 Sup Prem volles Umami 80  28,90€ 
Hon Gyokuro Mie Hand Picked Mie Yokaichi, Suizawa Yabukita 1. Pfl. 2015 - ja Tana-
Honzu
28 ja - 95,4 Sup Prem volles Umami, kräftig 80 28,90€
Hon Gyokuro Yamashita Shuppin Kyoto Uji, Kyotanabe Goko 1. Pfl. 2015 - ja Tana-
Honzu
25 ja - 95,8 Sup Prem vollmundig, würzig, fleischig 80 44,90€
Hon Gyokuro Mie Contest Grade Mie Yokaichi, Suizawa Goko 1. Pfl. 2015 - ja Tana-
Honzu
21 ja - 98,0 CG vollstes Umami, elegant 40 34,90€
Hon Gyokuro Kyotanabe Kyoto Uji, Kyotanabe Samidori 1. Pfl. 2015 - ja Tana-
Honzu
40 ja - 98,4 CG vollstes Umami, edel, elegant 40 35,90€
Kuradashi Hon Gyokuro Kyoto Uji, Ujitawara Goko 1. Pfl. 2012 - nein Tana 20-30 ja ja 97,6 CG volles Umami, satt, ausgereift 40 49,90€
Hon Gyokuro Yamashita "Yashiki No Cha" Kyoto Uji, Kyotanabe Samidori 1. Pfl. 2015 - ja Tana-
Honzu
40 ja ja 99,8 CG vollstes Umami, vollendet 40 79,90€

Beste Saatsorten für Gyokuro

Am beliebtesten für Gyokuro sind diejenigen Saatsorten, die ein großes Umami hervorbringen und süß schmecken. Dazu zählen vor allem die selteneren Saatsorten Saemidori, Samidori aber auch Okumidori, Goko und Komakage. Die beim Sencha am weitesten verbreitete Saatsorte Yabukita erzielt auch sehr gute Ergebnisse, bringt aber weniger vollmundige und weniger würzige Gyokuros hervor.

Im japanischen National Contest 2015 in der Kategorie Gyokuro waren von 30 prämierten Tees 27 von der Saatsorte Saemidori (darunter die ersten 13 Plätze). Die restlichen Plätze verteilten sich auf Goko und Yabukita.

Besonderheit des Bio-Gyokuros

Die Beschattung bzw. der Entzug des Lichts als Grundlage für die Photosynthese stellt alljährlich eine Belastung für die Teepflanzen dar. Zudem herrscht unter den Netzen ein noch feuchteres Klima als dies im schwülen Japan ohnehin der Fall ist. Aufgrund der geschwächten Resistenz und den schwierigeren Bedingungen sind die Pflanzen anfälliger für Schädlinge, weshalb im konventionellen Gyokuro-Anbau besonders viele Pestizide zum Einsatz kommen. Auch wird gerade zur Erzielung des klassischen Geschmacks voller Umami hierbei viel mit konventionellem Stickstoff-Dünger gearbeitet. Viele Gyokuros schmecken daher überdüngt und nicht mehr natürlich.

Nur mit ganz besonderem Know-How ist der Bio-Anbau überhaupt erfolgreich möglich und Bio-Gyokuros sind daher noch recht selten. Auch selbst beste Bio-Gyokuros besitzen weniger Umami und Fülle als die besten konventionell angebaute Tees, weisen dafür aber keine sonst notwendigen Pestizidbelastungen auf und besitzen einen besonders reinen, harmonischen und natürlichen Geschmack.

Woran erkennt man eine gute Gyokuro-Qualität?

Bei jedem gehobenen Tee kommt es besonders auf die folgenden fünf Faktoren an: Aroma, Geschmack, Farbe in der Tasse, Aussehen der Teeblätter (Glanz) und deren Haptik (Frische, Saftigkeit, Seidigkeit).

Bei guten Gyokuros lassen sich diese Faktoren wie folgt näher beschreiben:

  • Aroma: frisch, saftig, chlorophyllig, je nach Region von licht bis tief / voll,
  • Geschmack: sehr viel Umami (würzig / kräftig), eine ausgeprägte Süße und chlorophyllig, je nach Region von licht bis tief,
  • Farbe in der Tasse: leuchtendes, klares Hellgrün,
  • Aussehen: wunderschönes, volles, tief-glänzendes Dunkelgrün, sehr feine Nadeln,
  • Haptik: seidige Oberfläche und ein saftiges Gefühl beim Anfassen der noch nicht aufgegossenen Teenadeln.
Wie bereits erwähnt wird ein guter Bio-Gyokuro milder und mit weniger Umami ausfallen. Sie sind aber für Genießer sanfter und natürlicher Tees besonders interessant. Die Qualität der Bio-Tees ist in den letzten Jahren beachtlich gestiegen. Mittlerweile ist es uns gelungen, einen ersten Bio-Gyokuro der Saatsorte Saemidori in Super Premium Qualität aus Kagoshima zu entdecken und ins Sortiment aufzunehmen (Gyokuro Shibushi Saemidori Bio).

Beste Gyokuro Regionen

Die besten Gyokuros werden in Japan allgemein in den Regionen Uji und Yame hervorgebracht. Daneben produzieren aber auch Shizuoka und Mie sehr gute Qualitäten. Bei den Bio-Gyokuros findet man die besten Tees zunehmend aus der Präfektur Kagoshima.

Uji Ujitawara, Tanabe, Uchino Shirakawa, Ogura
Yame Hoshino
Mie Yokkaichi
Shizuoka Okabe, Fuji, Warashina, Nihondaira
Kasgoshima Shibushi (Bio-Gyokuros)

Geschmacks-Charakter je nach Region

Vergleicht man die guten Qualitäten der besten Regionen, erkennt man einen typischen Geschmacks-Charakter der von dort stammenden Gyokuros. Als grober Richtwert kann man die folgenden unterschiedlichen Geschmacksprofile unterscheiden. Ein Vergleich lohnt sich.

Uji "Licht", elegant, klassisch
Mie "Mittig", rund, voll, Honig
Shizuoka "Mittig", kräftig
Kagoshima "Tief", natürlich, mineralisch
Yame "Sehr tief", fleischig, würzig

Qualitätsunterschiede beim Kaufen von Gyokuro

Beim Kauf eines Gyokuros sollte vor allem auf Terroir, Teefarmer, Saatsorte, Beschattungsdauer und -technik, Erntetechnik und für die Top-Qualitätsklasse auf das Handpflücken (shigoki-zumi), Handrollen (Temomi) und die Tana-Honzu-Technik geachtet werden. Höchste Weihen genießen Gyokuros, wenn sie anstelle der üblichen Ofentrocknung schonend über der exklusiven Binchotan-Kohle getrocknet werden.

Das Qualitätssiegel „Hon Gyokuro“ steht für authentische, echte Gyokuros (siehe nächster Absatz). Allerhöchste Qualitäten nehmen an dem jährlichen National Contest Japans teil (Contest Grade) und gewinnen dort regelmäßig Preise.

Hon Gyokuro (traditioneller echter Gyokuro)

Die Präfektur Fukuoka mit ihrer Spitzenregion Yame führte 1997 die Definition Dento Hon-Gyokuro (jap.: 伝統本玉露), oder kurz Hon-Gyokuro, als Qualitätssiegel für traditionell, authentisch hergestellte Gyokuros ein. Neben mehreren Kriterien, wie z.B. ein bestimmtes Düngungs- und Verarbeitungs-Management, spezielle natürliche Form des Teefelds, einer Beschattung von mehr als 16 Tagen, muss der Tee vor allem handgepflückt sein und mit Tana-Honzu-Technik (Reisstroh auf Rahmen) beschattet werden, um diesen Titel führen zu dürfen.

Contest Grade-Gyokuro (Wettbewerbs-Gyokuro)

Einmal jährlich findet in Japan die "Zenkoku Cha Himpyo Kai" (übersetzt: Nationaler Tee Verkostungswettbewerb) statt. Sie gilt als die höchste Instanz zur Verkostung von Tee. Die Sieger werden traditionell auch von der MAFF (dem japanischen Ministerium für Landwirtschaft) mit einem Preis geehrt. Bis zu 120 Farmer reichen auf dieser Veranstaltung ihre Tees zur Bewertung durch die nationale Tee-Jury ein. Die Gewinner und die preisgekrönten Tees dieses nationalen Teewettbewerbes erzielen Spitzenpreise und sind schnell ausverkauft. Auch weitere Contests, wie insbesondere der Nihoncha-Wettbewerb, sind sehr renommiert und bringen immer wieder Spitzentees hervor.

Alter und Frische von Gyokuro

Im Gegensatz zum Sencha, ist es beim Gyokuro nicht von Vorteil, dass der Tee so frisch wie möglich ist und kurz nach der Ernte getrunken wird. Vielmehr schmeckt Gyokuro für viele Kenner am besten und wird bekömmlicher, wenn er einige Monate nach der Ernte nachreifen konnte. Es empfiehlt sich daher, nach der neuen Ernte im Mai eines Jahres, bis mindestens etwa September/Oktober (also 3-4 Monate) mit dem Genuss zu warten. Gyokuros aus der Vorjahresernte sind also noch lange sehr schmackhaft und wertvoll.

Es empfiehlt sich der Kauf nur von luftdicht verschlossenen Gyokuros.

Kuradashi Gyokuro

Als besondere Köstlichkeit gilt unter Gyokuro-Kennern die Lagerung und Reifung von edlen Gyokuros für einige Jahre. Der Geschmack und die Süße bilden sich durch die Nachreifung noch weiter aus und es entsteht ein ganz besonderes Aroma. Diese edlen Tees werden Kuradashi genannt und gelten als besonders wertvoll. Kuradashi-Gyokuros sind wegen der aufwendigen Lagerung nur in limitierter Stückzahl erhältlich. Wir bemühen uns immer eine kleine Zahl feiner Kuradashis in unserem Keller heranreifen zu lassen. Dafür verwenden wir nur edelste Contest Grade Gyokuros guter Jahrgänge.

Loading...