30.3.6 Siegel für Nachhaltigkeit: UTZ und Rainforest Alliance

UTZ und Rainforest Alliance sind keine FAIRTRADE-Siegel im eigentlichen Sinne. Sie sind vielmehr ökonomisch wirkende Siegel mit Berücksichtigung sozialer und ökologischer Komponenten und werden häufig unter dem Begriff Nachhaltigkeitssiegel gehandelt. Dennoch reichen die Kriterien der Rainforest Alliance nicht an beispielsweise jene des Fairtrade-Siegels und des EU-Bio-Standards heran.

Vorrangiges Ziel der Nachhaltigkeitssiegel ist es, die Erwerbssituation der Produzenten zu verbessern, indem deren Produktionsweise effizienter gestaltet wird. Das Siegel UTZ certified findet man häufig auf Schokolade und Kaffee. Es stammt ursprünglich von der gleichnamigen Stiftung in Amsterdam. Inzwischen ist UTZ mit der Rainforest Alliance fusioniert, sodass das Siegel UTZ certified langfristig durch das Rainforest-Alliance-Siegel ersetzt werden wird.

Die Rainforest Alliance zertifiziert einzelne Unternehmen, fordert eine transparente Lieferkette sowie verantwortungsvolle Geschäftspraktiken zwischen den Farmen und Unternehmen. Im Sommer 2020 hat die Rainforest Alliance neue Standards herausgegeben, die seit Sommer 2021 gelten und seit Sommer 2022 kontrolliert werden. Die neuen Kriterien schließen ökologische Kriterien mit ein – zum Beispiel, dass Farmen die Biodiversität schützen müssen, klimabewusste Landwirtschaft betreiben sollen und keinen natürlichen Wald für neue Plantagen abholzen dürfen.

Mindestens 90 % eines Rohstoffs muss von Rainforest-Alliance-zertifizierten Farmen stammen. Produkte mit mehreren Zutaten müssen aber nur zu mindestens 30 Prozent von Rainforest-Alliance-zertifizierten Farmen stammen.

Der zertifizierte Rohstoff muss sich vollständig zurückverfolgen lassen und von nicht-zertifizierten Rohstoffen getrennt gelagert werden, was in Bezug auf Palmöl wieder für das Identity Preserved (IP) Handelsmodell spricht.

Für allgemeine Informationen zum Thema Palmöl siehe Kapitel 30.