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2.3.1 Pflanzliche Produkte

Besonders nährstoffreiche Pflanzen zählen aufgrund ihrer Akkumulationsfähigkeit mitunter zu den potenziell belasteten Produkten, darunter z. B. Moringa. Aber auch Pflanzen, die auf bestimmten Böden (saurer pH-Wert, mineralstoffreiche/schwermetallreiche Böden) gut gedeihen, zählen dazu (z. B. Matcha). Die Reihe an Pflanzen, in denen immer wieder erhöhte Schwermetalle gefunden wurden, lässt sich leicht erweitern. Um nur einige zu nennen: Kakao (insbesondere Cadmium), Reis (insbesondere Arsen), Ölsaaten (Cadmium), Maca und Algen (Blei). Speziell auf sauren Böden ist die Aufnahme von Cadmium erhöht. Pflanzen können aber auch durch eigene Ausscheidungen den pH-Wert im Wurzelbereich bis zu einem pH-Wert nahe 3 senken. (52)

Eine aus dem Jahr 2018 stammende Studie analysierte speziell den Quecksilbergehalt in 24 pflanzlichen Nahrungsergänzungsmitteln. (73) Dieser belief sich im Mittel auf 194 μg/kg (0,02 bis 4293,07 μg/kg). Höhere Gehalte wurden in zwei Produkten, die zum einen Bambussprossen und zum anderen Chlorella enthielten, nachgewiesen. Hier wurden die Höchstwerte von 0,1 mg/kg deutlich überschritten, nicht aber die maximale wöchentliche Aufnahmemenge.

Ebenfalls im Jahr 2018 erfolgte eine umfangreiche Untersuchung an 13 Spirulina- und 10 Chlorellaprodukten. (54) In Bezug auf Quecksilber und Cadmium wurden die EU-Grenzwerte nicht überschritten. In Bezug auf Blei jedoch lagen vier der Chlorella- und fünf der Spirulinaprodukte oberhalb der zulässigen Höchstwerte (bis zu knapp 7 mg/kg). Gemäß den Autoren, ist eine Blei-Verunreinigung bei Algen deshalb häufiger, da Mikroalgen Blei bevorzugt aufnehmen und Blei in der Umwelt in größeren Mengen vorkommt als andere toxische Metalle. Zu betrachten wäre hier insbesondere die Verunreinigung der eingesetzten Düngemittel für die Algen. Unsere Chlorella-Hersteller berichten uns, dass sie größtes Augenmerk auf die Reinheit der eingesetzten Düngemittel legen. Andererseits werden auch in synthetischen Produkten sogar noch deutlich höhere Blei-Verunreinigungen gefunden.

Aber nicht nur Algen und Superfoods aus Asien oder Südamerika zählen zu den Kandidaten von potenziellen Belastungen. Auch in Europa und Deutschland finden sich beliebig viele Beispiele von Problemfällen, die sich bereits allein durch örtliche Bodenbelastungen erklären lassen. Dies zeigt sich z. B. an Ackerflächen, die nahe an Straßen liegen und dadurch hohe Cadmium und Bleiwerte zeigen. Ein Superfood-Test an heimischen Leinsamen und Hirse zeigt: Die als Alternative zu Chia ausgesuchten Leinsamen können ebenfalls nicht uneingeschränkt empfohlen werden. In allen drei Leinsamen-Proben wurde Cadmium nachgewiesen (zwischen 40 und 75 % des behördlichen Werts). Leinsamen sind dafür bekannt, dass sie, wie alle Ölsaaten, vermehrt Cadmium aus dem Boden aufnehmen und einlagern. Aus diesem Grund gilt auch die wenig bekannte Empfehlung, weniger als 20 g Leinsamen am Tag zu essen (Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz). (88) Das Risiko einer Cadmium-Belastung ist bei Lebensmitteln aus biologischer Produktion in der Regel geringer, da im Bio-Landbau vor allem organische Düngemittel eingesetzt werden und mineralische Kunstdünger gänzlich verboten sind, dennoch kann Cadmium enthalten sein, da es natürlicherweise in bestimmten Böden vorkommt. Entsprechend wies die Bio-Probe die geringste Belastung auf. (89)

Ebenso wurde als heimische Alternative zu Quinoa Hirse untersucht. Es wurde nur Hirse aus biologischem Anbau untersucht, da nur solche in den Geschäften gefunden wurde. Auf der getesteten Goldhirse konnten keine Pestizide, aber ebenfalls Spuren von Cadmium (20% des Höchstwerts) nachgewiesen werden. Auch für die Hirse gilt, dass aufgrund der Böden Cadmium in die Pflanzen aufgenommen werden kann. (44)

Eine weitere Eintragsquelle könnte auf die Verarbeitung des pflanzlichen Materials zurückzuführen sein. Häufig werden Metallmühlen zur Zerkleinerung des Rohmaterials verwendet, durch deren Abrieb Metallkomponenten in das Produkt gelangen. Dieser Eintragsweg wird erstaunlich wenig in der Literatur diskutiert. Einzelne Untersuchungen weisen aber darauf hin, dass Schwermetalle durchaus durch diesen Verarbeitungsschritt eingetragen werden können. (90) Bei der Untersuchung der Einkaufsprobe eines qualitativ sehr hochwertigen Moringa-Pulvers von einer kleinen, spezialisierten Farm aus Afrika fanden wir beispielsweise extrem erhöhte Schwermetallwerte, die zunächst nicht erklärt werden konnten. Eine Untersuchung durch den Hersteller ergab schließlich, dass die verwendete Metallmühle einen großen Abrieb verursachte und so Schwermetall in das Pulver gelangte. Selbstverständlich haben wir daraufhin das angebotene Rohmaterial nicht ins Sortiment aufgenommen.

Eine Übersicht zu Schwermetallen und toxischen Metallen finden sie in Kapitel 2.

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