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11.3.2 CO₂-Extraktion

Mit Wasser-Ethanol-basierten Verfahren können nicht alle Wirkstoffe gewonnen werden. Geht es um die Gewinnung lipophiler (fettlöslicher) aktiver Wirksubstanzen, müssen ggf. andere Extraktionsmittel bzw. -verfahren eingesetzt werden. Soweit irgendwie möglich, verzichten wir bewusst auf bedenkliche Mittel und nutzen stattdessen vorzugsweise die CO-basierte Extraktionsmethode. Dies ist ein physikalisches und kein chemisches Extraktionsverfahren und verursacht darum auch keinerlei Verunreinigungen. Durch starke Kompression auf bis zu 1.000 bar wird das CO in einen sogenannten überkritischen Zustand gebracht. Hierbei weist es sowohl die Merkmale eines Gases als auch einer Flüssigkeit auf und besitzt ein hervorragendes Lösungsvermögen. Überkritisches CO dringt in alle Poren ein und löst die Inhaltsstoffe aus dem Material heraus. Bei der anschließenden Drucksenkung verflüchtigt sich das CO und kann für den nächsten Durchgang recycelt werden. Das CO reagiert nicht mit dem Extrakt und durch relativ geringe Temperaturen von üblicherweise 10 bis 80 °C werden die wertvollen Bestandteile geschont. Alle Inhaltsstoffe der Pflanze, einschließlich der ätherischen Öle, bleiben vollumfänglich erhalten. Generell lassen sich kleinere unpolare Moleküle sowie geringfügig polare Substanzen über die CO-Extraktion gewinnen, wie z. B. Triglyceride und Fettsäuren sowie viele sekundäre Pflanzenstoffe wie Terpenoide, Phytosterole, Tocopherole, Tocotrienole und Phenole. (339,340) Dennoch ist überkritisches Kohlendioxid im Vergleich zu den herkömmlich verwendeten Lösungsmitteln ein relativ schwaches Lösungsmittel. Das hat zwar den Vorteil einer hohen Selektivität, wodurch hochreine Fraktionierungen möglich sind, kann aber den Prozess durch die geringe Ausbeute oder hohe Drücke unwirtschaftlich machen. Hierzu werden dann wiederum Schleppmittel wie die oben erwähnten Lösungsmittel in geringen Mengen eingesetzt. Überwiegend wird hierzu Ethanol benutzt, welches für uns das Mittel der Wahl wäre. (339) Alternativ dazu werden weitere Verfahren erprobt, um die Ausbeute durch spezielle Vorbehandlung des Materials zu erhöhen; Pressen, Behandlung mit Ultraschall, Mikrowellen oder Enzymen. (332) Wir verwenden die CO-Extraktion z. B. zur Herstellung von Hanf-Ölen oder unserem Bio-Weizen- und Bio-Gerstengrassaftpulver in Rohkostqualität.

Für eine Übersicht und Einteilung möglicher Lösungsmittel siehe Kapitel 11.

Lösungsmittelrückstände: Das Wichtigste zusammengefasst

●      Die gängige Methode zur Extraktion pflanzlicher Wirkstoffe basiert auf der Nutzung toxischer Lösungsmittel, welche unweigerlich Rückstände im Produkt hinterlassen.

●      In einer europäischen Studie mit Nahrungsergänzungsmitteln wurden Rückstände von Methanol und Isopropanol in fast allen Proben gefunden. Auch wir finden regelmäßig verschiedene Lösungsmittelrückstände in Rohmaterialien, die uns angeboten werden.

●      Die Langzeitfolgen selbst geringer Mengen toxischer Lösungsmittel sind nicht bekannt.

●      Durch die Verwendung von Kunststoffbehältern und -schläuchen können Phthalate und Bisphenole auf Lösungsmittel übergehen. Diese Substanzen sind auch im Endprodukt nachweisbar.

●      Die Verwendung von Additiven wie BHT ist eine weitere Kontaminationsquelle.

●      Die bevorzugten Extraktionsverfahren sind für uns daher reines Wasser, essbarer Alkohol und CO₂.

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