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30.1 Gesundheitliche Risiken

Palmöl wird aus zweierlei Gründen als Gesundheitsrisiko betrachtet: Zum einen ist Palmöl sehr reich an gesättigten Fettsäuren – sie belaufen sich auf fast 50 % –, deren Konsum mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht wird. Das sogenannte schlechte LDL-Cholesterin kann durch eine vermehrte Aufnahme an gesättigten Fettsäuren ansteigen. Dies begünstigt nicht nur die Entstehung von Diabetes, sondern stellt durch die Schädigungen der Gefäßwände und schließlich Gefäßverkalkung auch einen Risikofaktor für Herzinfarkte und Schlaganfälle dar. (806)

Der zweite große Kritikpunkt an Palmöl bezieht sich auf das Vorhandensein besonders großer Mengen an potenziell erbgutschädigenden und krebserregenden Stoffen. So entstehen während der Raffination pflanzlicher Öle generell verschiedene Beiprodukte, von denen insbesondere 3-MCPD- und Glycidol-Fettsäureester im Fokus der Untersuchungen stehen. Die Zusammensetzung des Palmöls mit einem besonders hohen Anteil Diacylglycerol begünstigt dabei die Entstehung der schädlichen Substanzen. (354) Tierstudien zeigen karzinogene und genotoxische Eigenschaften von 3-MCPD. Darüber hinaus sind nierenschädigende Wirkungen und Störungen der männlichen Fruchtbarkeit durch 3-MCPD bekannt. (355) Auch Glycidol ist von verschiedenen Gremien (IARC, EFSA) als genotoxisch und karzinogen eingestuft worden. Die EFSA legte für ihre Berechnungen im Jahr 2013 einen Wert von 2 µg/kg Körpergewicht für den Gehalt an freiem 3-MCPD in Lebensmitteln fest. Später wurde der Wert auf 0,8 µg/kg reduziert. (807)

Mittlerweile ist bekannt, dass sich der Gehalt dieser toxischen Substanzen durch eine gute Herstellungspraxis weitestgehend minimieren lässt. Rapunzel gibt aus eigenen Untersuchungen an, Werte weit unterhalb der entsprechenden Grenzwerte zu erreichen. (358) Verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass eine Reihe von Faktoren zur Bildung der toxischen Substanzen beiträgt – unter anderem spielt die Anwesenheit von Chlorverbindungen in Kunstdüngern und Pflanzenschutzmitteln eine Rolle; ebenso die Länge der Transportwege zwischen Ernte und Verarbeitung. Von entscheidender Bedeutung sind auch Temperatur und Dauer der Raffinationsschritte. Durch entsprechende Maßnahmen kann der Gehalt drastisch gesenkt werden – einzelne Maßnahmen führen schon zu einer bis zu 84 %igen Reduzierung an 3-MCPD bzw. Glycidylestern (siehe Kapitel 13.1.3). (359)

Aus den obigen Gründen sollte die weite Verbreitung von Palmöl in (vor allem hoch verarbeiteten) Lebensmitteln tatsächlich überdacht werden. Wer sich jedoch von frischen, selbst zubereiteten Speisen ernährt, wird auf natürliche Weise seinen Anteil palmölhaltiger Lebensmittel reduzieren.

Für allgemeine Informationen zum Thema Palmöl siehe Kapitel 30.

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