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7. Toxische Pflanzeninhaltsstoffe

Pflanzen enthalten eine Unmenge an Substanzen, die zum heutigen Zeitpunkt erst in Bruchteilen erforscht sind. Wir sind überzeugt, dass gerade diese Mischung an Wirkstoffen die gewünschten gesundheitsförderlichen Wirkungen hervorbringt. Dieses natürliche Zusammenspiel ist enorm schwer durch die chemische Synthese einzelner Stoffe nachzuahmen. Allerdings bilden Pflanzen zum Teil auch Substanzen, die für den Menschen toxisch sind. Dabei ist es schwierig, nur schwarz-weiß zu sehen, denn wie Paracelsus schon sagte: “Die Dosis macht das Gift”. Eine Substanz, die in der richtigen Dosierung heilsam ist, kann in zu großen Konzentrationen toxisch wirken. Außerdem spielt die Einbettung der Wirkstoffe in das Gesamtprofil der Pflanze eine Rolle. Einzelsubstanzen, isoliert und in überhöhten Dosierungen im Labor getestet, wirken anders als der pflanzeneigene Wirkstoffkomplex. (225) Wir konzentrieren uns daher hier auf eine Auswahl an Substanzen, für die tatsächlich eine toxische Wirkung auf den Menschen beschrieben ist: Pyrrolizidinalkaloide, Tropanalkaloide, Blausäure und Cumarin.

Unter den Phytotoxinen gehören die Pyrrolizidinalkaloide (Kapitel 7.1.1) zu den toxischeren Vertretern. (94) Unter den vermehrt Pyrrolizidinalkaloide bildenden Pflanzen befinden sich vor allem auch einige klassische Heilpflanzen, wie z. B. der Beinwell, die Pestwurz oder der Huflattich. Zudem können auch nicht-pyrrolizidinbildende Pflanzen durch die Miternte von Beikräutern verunreinigt werden. Aufgrund der lebertoxischen Eigenschaften und zumindest in Tierversuchen nachgewiesenen karzinogenen Wirkungen sehr hoher Dosierungen, wurden Höchstwerte für bestimmte Kräuter, Tees und Nahrungsergänzungen festgelegt.

Die Verunreinigungen von bestimmten Getreidesorten und Kräutertees mit den sehr giftigen Tropanalkaloiden (Kapitel 7.1.2) gehen ebenfalls auf die Ernte von Beikräutern zurück. Meist handelt es sich um Samen des Stechapfels, die versehentlich und vor allem durch maschinelle Ernte in die Produkte gelangen. Gesundheitsgefährdende Kontaminationen treten glücklicherweise relativ selten auf. Die neu eingeführten Höchstgehalte für Tees haben wir zum Anlass genommen, ausgewählte Produkte unseres Teesortiments sowie bestimmte Nahrungsergänzungsmittel auf Tropanalkaloide durchzutesten – mit dem Ergebnis, dass circa in 25 % der getesteten Produkte lediglich Spuren nachzuweisen waren.

Die Vorstufen des giftigen Cyanids (Kapitel 7.1.3) sind vor allem in bitteren Aprikosenkernen, aber auch Leinsaat, Mandeln und Maniok enthalten. Während Maniok nach entsprechender Behandlung ohne Bedenken verzehrt werden kann, lässt sich dies bei Ölsaaten nicht ganz vermeiden. Die Zufuhr an Leinsamen sollte aufgrund des Cyanids (und des möglicherweise enthaltenen Cadmiums, s. o.) auf einen Esslöffel pro Mahlzeit, beziehungsweise zwei Esslöffel täglich, begrenzt werden. Leinöl gilt in Bezug auf den Cyanidgehalt als unbedenklich, da die cyanogenen Glykoside aufgrund ihrer Wasserlöslichkeit bei der Ölpressung im Presskuchen zurückbleiben.

Als deutlich weniger toxisch ist das Cumarin (Kapitel 7.1.4) aus Tonkabohnen und Cassia-Zimt einzustufen. Dennoch sind bei höheren Dosierungen, wie sie möglicherweise Diabetiker zur Nahrungsergänzung einnehmen, leberschädigende Wirkungen zu beachten. Eine Höchstmenge von 5 mg Cumarin pro Tag gilt als sicher. Untersuchungen zeigen jedoch, dass der Cumaringehalt extrem schwankt. Für Cassia-Zimt wurden beispielsweise Gehalte zwischen 700 und 12.200 mg pro kg gemessen. Wer viel Zimt verzehrt, sollte Ceylon-Zimt bevorzugen, welcher um ein Vielfaches geringere Gehalte aufweist.

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